23. Juli - 3. August 2005, Andelsbuch/Egg
(ca. 40km Luftlinie O v. St.Gallen oder 10km O v. Dornbirn)
Besuch bei Kaspar und Roswitha - Wandern und Fliegen im Vorarlberg
Wir kommen gegen den späteren Nachmittag in Andelsbuch an und sehen
schon von der Hauptstrasse aus, wo all die Wohnmobilisten und Camper der
Fliegerzunft stehen! Auf dem Parkplatz der Talstation, jede Menge!
Eine kleine alte Zweiplatzsesselbahn führt hoch zu den Startplätzen auf der
"Vordere-Niedere". Gelandet wird gleich hinter dem Parkplatz. Andelsbuch liegt auf
etwa 650m, die Startplätze sind ca. 1000m höher. Für die Nacht
bezahlt man 5.50 Euro, hat WC und Wasser bei der Bahn und der Müll wird erst
noch separat gesammelt. Vom Parkplatz aus hat man schönen Blick auf Andelsbuch und
das ganze Tal, in welchem die Streusiedlung eingebettet ist. Wirklich hübsch
hier. Und Gesprächspartner hat man ringsherum. Einsam wird einem also hier
definitiv nicht ;-).
Am Samstagabend haben wir warmes und schönes Wetter. Wir geniessen den Abend
draussen sitzend und den Sonnenuntergang verfolgend. Ich bin froh, ein wenig
Ruhe zu haben. All die Besuche in der Schweiz sind manchmal ein bischen viel
auf's Mal. Dass es meinem Vater ganz und gar nicht gut geht, lässt mir
ebenfalls keine Ruhe. Ich bin von Natur aus ein wenig zerstreut, aber im Moment
könnte ich es mit jedem Professor aufnehmen!
Am Sonntag spielt das Wetter leider nicht mit... wenigstens nicht zum Fliegen.
Zum Wandern passt es aber alleweil. Also packen wir unseren Rucksack und machen
uns auf den Weg nach oben. Im steilen zick-zack geht es mehr oder weniger immer
unter dem "Bähnle" zügig rauf. Fast auf der Höhe führt ein
Panoramarundweg rund um die Vordere-Niedere. Der Blick von hier oben Richtung
Süden in die Alpen ist schlicht sensationell. Der Säntis zeigt sich sogar
einmal in der Sonne! Auf der anderen Seite führt der Weg durch einen
Märchenwald. D.h. kurzgewachsene Tannenbäumchen, kleine Moorseen, Alpenrosen
und andere Moorpflanzen wachsen hier, ein Pfad führt im Slalom um die Bäume
und gibt rechterhand den Blick auf den Bodensee frei. Wunderschön und
eindrücklich. Es ärgert mich enorm, dass ich meine Fotokamera im Womo hab
liegen lassen. Ich bin offenbar noch gar nicht wieder auf's Dokumentieren
eingestellt! Nach guten sechs Wochen "Urlaub" in der Schweiz, wo ich
weder Fotografieren noch Schreiben "musste", fängt mein
"Tagebuchleben" nun wieder an. Aha, so ist das also! (Das Bild
hat Dominik übrigens später einmal beim Fliegen aufgenommen).
Jausenstation! Was sein muss, muss sein! In einer Bergbeiz probieren wir die
Speckknödel auf (Sauer-)Kraut und logo, Strudel mit Vanillesauce. Na ja, wenn
man's dann gehabt hat, weiss man wieder, wie es ist ;-).
Wir fühlen uns so fit, dass wir die 1000 Höhenmeter auch wieder
runterstiefeln. Kaum sind wir wieder beim Womo fängt's auch schon an zu regnen!
Gutes Timing nennt sich das!
Unser erster Tag auf Reise hat für meine Begriffe sehr positiv angefangen. Eine
warme Dusche rundet den schwitzigen Tag perfekt ab.
Kurze Zeit später fahren Kaspar und Roswitha mit ihrem 4x4 vor. Bei einem Bier
tauschen wir die Erlebnisse unserer Portugalreise aus. Ihre Einladung, uns bei
ihnen am Haus hinzustellen nehmen wir gerne an. Aber erst müssen wir morgen,
Montag, in Egg, eine Telefonkarte organisieren und einen Termin beim Hundedoktor
ausmachen. Zorro braucht den Titternachweis (Tollwutantikörper) unbedingt für
unsere Touren in die Türkei und in einige andere Oststaaten, welche
die sogenannte "urbane Tollwut" aufweisen.
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Am nächsten Tag stellen wir uns dann, nachdem wir alles andere erledigt haben,
auf das Gelände wo Kaspar und Roswitha wohnen und wo ihre ehemalige Flugschule
untergebracht ist. Wetter zum Fliegen ist nicht und während wir draussen mit
den anderen am Diskutieren sind tritt Zorro prompt wieder einmal auf eine Biene
und jault herzzerreissend!! Das kommt mir wie ein "Déjà-vu" vor! Als
wir vor zwei Jahren Peter und Andrea in Portugal besuchten hat sich Zorro
ebenfalls am ersten Tag, kurz nach der grossen Begrüssung, einen Wespenstich
eingehandelt und fiel sogar in Ohnmacht! Immerhin ist das diesmal nicht
passiert. Aber bei seinem Geheule könnte man meinen, er sei am Sterben!
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Roswitha
und Kaspar wohnen im Grünen! Ich bin froh, nicht auf dem hässlichen Parkplatz
bei der Bahn stehen zu müssen! Die Wiesen wurden während unseres Aufenthaltes
gemäht, gezettelt und das Heu zusammengenommen. Es war also dauernd was los.
An einem heissen Mittag übernahmen Dominik und ich sogar einmal das Babysitting
des kleinen Georg, der sechsmonate alte Sohn der Familie, die hier fleissig am
Heuen war. Ein wahrer Wonneproppen, der Kleine! Aber auch schön, wenn man so
einen Abenteurer der Mutter wieder zurückgeben kann :-)
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Mit Roswitha und Kapsar verbringen wir viel Zeit bei gemeinsamen Abendessen oder
beim Feierabendbier. Von unserem Stellplatz bei der Garage (das freistehende Haus an
der ersten Linkskurve) können wir in zwanzig Fussminuten Egg erreichen. Auf der
unteren Hälfte führt ein hübscher Pfad über einen Hügelkamm direkt ins
Dorf.
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Oberhalb
des Anliegens wird der Hang steiler und der Wald breitet sich aus. Ein
wunderschöner lichter Wald mit Pfaden und Lichtungen. Als es wirklich heiss
war, war hier die schönste Ecke.
Wenn man hier noch ein wenig weiter durch Wald und Wiese läuft kommt man an
einen perfekten Startplatz, den Kaspar nutzt, um Probeflüge zu machen.
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Leider
ist der Stellplatz bei der Bahn meistens übervoll. Viel zu dicht gedrängt,
für meinen Geschmack, stehen da die Wohnmobile und Camper. Während ich einmal
Dominiks Landung fotografiere, setzt ein anderer seinen Schirm bei der Landung
prompt in den umliegenden Zaun!
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Ich
begleite Dominik einmal mit der Bahn nach oben, um oben ein paar Fotos zu
schiessen und Starts zu beobachten. Übrigens etwas, was ich recht liebe. Die
Zeit vergeht im Fluge beim Zuschauen der mehr oder weniger originellen Starts!
Sie verging sogar so schnell, dass ich um ein Haar das letzte Bähnlein runter
verpasst hätte! Netterweise lässt mich der Mann doch noch rein, obwohl ich
eine viertel Stunde zu spät bin!
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Zorro sitzt während der Fahrt auf dem Zweier-Sessellift auf meinem Schoss. Er
hat gerade noch so die Grösse, wo's halt passt. Immer wieder bekomme ich bestätigt,
dass die Wahl eines kleineren Hundes die Richtige war!
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Oben
ist allerhand los. Am Himmel zähle ich mindestens vierzig Schirme, nochmals
mindestens zwanzig, dreissig am Boden. Der Kaspar meinte später, an einem
schönen Wochenende wären es noch viel viel mehr! Kaum vorzustellen! Kein
Wunder, wenn da Zusammenstösse passieren!
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Tatsächlich!
Während ich am Fotografieren bin, sehe ich gerade, wie zwei Gleitschirme kollidieren! Sie sind recht weit weg,
aber ich sehe, wie beide Schirme nacheinander einklappen, aber auch wieder
aufgehen. Der eine wirft den Notschirm, der andere kann beinahe davonfliegen,
hängt aber eben immer noch irgendwo fest! Und so trudeln die beiden nach unten
und verschwinden zwischen den Bäumen. Ich geb schnell einem anwesenden
Fluglehrer Bescheid über meine Beobachtungen und dann rätseln wir darüber, ob
sie wohl in den Bäumen gelandet sind oder auf der dahinterliegenden Lichtung.
Bäume wären eindeutig besser!
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Es beruhigt uns, dass auch nach einer viertel Stunde noch kein Helikopter kommt.
Später, als ich mit der Bahn unterwegs nach unten bin, sehe ich die Feuerwehr
den steilen Weg hochfahren. Ein Krankenwagen ist nicht in Sicht. Also ist
ziemlich sicher nichts Grobes passiert.
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Nach
dem Fliegen und Bähnlefahren fahren wir an den Fluss runter und genehmigen uns ein
Bad im frischen und schnell dahinfliessendem Wasser.
Das Oldtimerschild ist leider ((;-)) zu gut festemacht, als dass Leute, wie ich,
auf dumme Gedanken kommen könnten! (Irgendwann gewöhnten wir uns daran,
dass alle Schilder in Österreich so altmodisch daherkommen!)
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Der
Kaspar ist so nett, und testet Dominiks Tandemschirm auf die
Luftdurchlässigkeit. Die Resultate sind nicht gerade hitverdächtig, aber der
Schirm ist insgesamt durchaus noch rüstig genug für unsere Abenteuer an der
Küste.
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Auch
wenn Kaspar die Gleitschirmschule aufgegeben hat, Tandem fliegt er immer noch ab
und zu. Auf dem Berg gibt es einen Extrastartplatz für die Profi-Tandemflieger,
der genug steil ist und meist bestens angeströmt, so dass die Starts unproblematisch
sind. Auch bei Passagieren, die laufunlustig sind!
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Als
wieder mal so ein Tag sich verhangen zeigt, unternehmen Dominik und ich eine
Wanderung. Zuerst links im Tal bis Anfangs Schlucht und dann wieder rechts im
Tal, entlang dem Fluss und rings um die beiden Stauseen, die nicht unbedingt zum
Bade einladen.
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Da es erst ab Mittag so richtig flugtauglich wird, spazieren wir morgens
durch den Wald und die Lichtungen oberhalb unseres Stellplatzes. Es ist eine
herrliche Gegend! Viel Platz, viel Ruhe, viel Natur! Und diesen Genuss ganz
ungestört.
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Der Platz bei Kaspar und Roswitha ist wirklich schön. Wir haben Blick auf Egg
hinunter und ins Land hinaus. Den 1. August feiern wir zwar nicht im Besonderen,
aber denken muss ich schon an die Schweiz... Schon kurlig, dass man erst recht
lange weg sein muss, um die Heimat so richtig schätzen zu können.
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Stellplatz: von Egg Richtung Andelsbuch, bei der Kirche
links abbiegen. Nach 1km ist die Bahn erreicht.
Klima und Umgebung: fast nur Paraglider, die hier campen, tolle
Wandermöglichkeiten, Fliegen, Sesselbahn
Infrastruktur: Trinkwasser, Toilette, getrennte (!) Abfallentsorgung,
Nachtgeführ: 5.50E
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4. - 10. August 2005, Mayrhofen
im Zillertal
(ca. 50km SO v. Innsbruck)
Besuch bei Bene und Tanja - Besuch von Karin, Dani und Stefan - Wandern und Fliegen im Zillertal
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Am Mittwoch verabschieden wir uns von Kaspar und Roswitha und nehmen
die Strecke über Lech und Innsbruck ins Zillertal unter die Räder. Trotz
tiefhängenden Wolken sind die Berge am Flexenpass beeindruckend. In Innsbruck
haben wir wieder einmal das Vergnügen im Lidl einzukaufen.
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Drei grosse gelbe Windanzeiger auf einer grossen Wiese kurz vor Mayrhofen zeigen
uns den Landeplatz an und dahinter sehen wir den blau-gelben Bus von Bene und
Tanja. Passt!
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Neben dem Restaurant Bruggerstube dürfen wir uns als Flieger und
Freunde von Bene mit unserem Womo hinstellen, haben Wasser, warme Dusche und
sogar Strom von der Herberge.
Hasen, Minihängebauchschweine und Enten watscheln
hier frei herum und geniessen offensichtlich die zaunlose Freiheit ebenso sehr wie
wir! Vor unserer Nase quasi ist der grosse Landeplatz und Benes Clubhütte der
Golden Eagles. Super! Praktisch, sympathisch, ruhig und dazu noch schön.
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Bene
kommt uns mit seiner Tanja nach dem Abendessen besuchen und verführt uns gleich
auf den Steinerkogl hinauf, wo er Dominik den neusten 1-2er von Gin, den Zulu,
fliegen lässt! Der Blick von dort oben ist grandios und Bene schafft es easy,
uns einen guten Überblick über das Zillertal zu verschaffen und vor allem
auch, uns mehr als willkommen zu fühlen!
Die Zillertaler Schürzenjäger haben ein Openair Konzert am kommenden Samstag!
Da wird was los sein! Wir wussten gar nicht, welch grosse Fangemeinde die haben!
Die Strassen sind auf alle Fälle am Freitag schon total verstopft und in
Mayrhofen geht es bunt zu und her. Nur gut, dass das Konzert zuhinterst im
Tuxertal ist und wir das Spektakel bzw. den ganzen Rummel drumherum nicht
unfreiweillig miterleben müssen! Auch wenn die Band sicherlich gut ist und auch
eine Art Sensation, so sind sie doch nicht ganz nach meinem Geschmack ;-).
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Der Bene arbeitet ja als Tandempilot für den Action Club Zillertal. Gelandet
wird auf der Wiese vor unserem Womo. Prima, um immer alles schön beobachten und
kommentieren zu können! Wer Interesse hat an einem Flug mit Bene, der ohne zu
übertreiben ein genial guter Pilot ist, der bekommt alle nötigen Infos unter www.action-club-zillertal.com.
Der Club bietet auch Rafting, Canyoning, Schnupperklettern, Bogenschiessen und
anderes mehr an Aktivitäten an.
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Am Freitag hellt es während des Tages immer mehr auf. Dominik geht mit der
Penkenbahn, wo die Tanja während zwei Tagen arbeitet, auf den Berg, um zu
fliegen.
Ich wandere mit Zorro zum Steinerkogl hoch. Eine halbe Stunde geht es im
Waldrand entlang bis Ende Mayrhofen und dann auf schönsten Pfaden durch lichten
Wald stetig den Hang hoch.
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Ich bin ganz verzaubert von dem schön angelegten Weg
und dem Wald, der nicht nur massig Pilze hat, sondern auch Himbeeren und mit
Sicherheit, wenn auch nicht sichtbar, Waldfeen und -trolle! Nein, im ernst, es
ist ein echter Zauberwald mit vielen charmanten und magischen Plätzen,
vermoosten Steinen, hübschen Fliegenpilzen und einem harzigen Duft, der mich
den ganzen Weg strahlen lässt! ja, ja, schwärm, schwärm! :-))))
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Als ich beim Womo zurück bin, ist auch Dominik gelandet. Karin und Dani tauchen
wenig später ebenfalls auf. Den Kuchen, den sie mitgebracht haben verspeisen
wir draussen unter der Markise sitzend und schwatzend. Schön ist's, das
Leben!
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Zu
Dritt machen wir einen Spazier über die Ziller zur nahegelegenen Kapelle.
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Die
Kapelle ist klein, aber das ganze Dach besteht aus einer hohen Kuppel. Hellblau
bemahlt, mit silbernen Sternen versehen sieht sie wirklich hübsch aus. Eine
römische Balustrade, welche rings um den Rand der Kuppel gemahlt wurde sieht
täuschend echt aus.
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Wir
besuchen die Gruft, die sich hinten in der Kapelle unter dem Altar befindet und
eckeln uns vor dem Porzellanjesus, der da gebrochen auf seinem Sterbebett liegt.
Gruselig, bäh! Zorro gefällt es ganz und gar nicht hier unten und er wartet,
bis wir die Treppe wieder raufkommen.
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Bis
zum Abend deckt sich der Himmel zu. Bene und Tanja sind auch noch gekommen. Trotz
frischen Temperaturen stellen wir eine Festbank unter die
Markise, essen Spagetti und trinken jede Menge "blauen" Wein. Aus
irgendeinem mir unbekannten Grund heissen fast alle Österreichischen Weine
irgendwas mit Blau: Blauer Portugieser, Blauer Zweigelt, Blaufränkischer usw.
Also, ob blau oder sonstwas... die Lampions stehen den beiden nicht schlecht!
Obwohl... dem Dominik fehlt es ein wenig an Exotik, oder?
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An einem anderen Nachmittag kommt uns Stefan (genannt "Fönflieger"
;-))) besuchen. Er hat uns dazumal, als wir in Sizilien waren, per Email
angesprochen und hat später Dominik in den Pyränäen getroffen. Da er nur etwa
hundert Kilometer nördlich vom Zillertal lebt, hat er die Gelegenheit gepackt,
um uns hier zu besuchen. Karin und Daniel kommen ebenfalls dazu und so
verbringen wir trotz verhangenem Himmel einen netten Nachmittag. Wir spazieren
gemütlich dem Wald entlang bis Ende Dorf und ein Stück hinauf Richtung
Steinerkogel bis zur Kapelle. Wenn's klappt, und das wär schön, treffen wir
uns mit Stefan in Slowenien. Er und seine Daniela sind sich allerdings noch
nicht sicher, wohin ihr Urlaub sie wirklich führen soll.
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Der Samstag bringt kalte Temperaturen und Regenwolken. Fliegen ist nicht drin.
Also wollen wir mal mit Karin und Dani einer dieser vielen Speicher (Stauseen)
im Zillertal anschauen gehen. Gross in die Höhe zu fahren lohnt sich nicht, die
Wolken hängen viel zu tief. Das Stillupptal ist nicht gerade einfach zu finden
oder anders gesagt, wir stellen uns ziemlich dämlich an, bis wir die Einfahrt
zum Tal endlich gefunden haben. Die Talstrasse ist mautpflichtig und führt erst
durch eine enge bewaldete und sehr schmale Schlucht hinauf in ein beim Speicher
breiter werdendes Tal.
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Von den steilen felsigen
Berghängen strömt überall das
Wasser. Wasserfälle noch und nöcher! Schade, dass der Weg entlang des Sees
asphaltiert ist.
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Es scheint, dass wir alle nicht sehr wandermotiviert sind: wir machen schon Ende des Sees Jausenhalt. Ein Stück weiter
spazieren wir noch. Beim nächsten Restaurant kneifen Karin und ich. Wir
genehmigen uns einen Kaffee während Dani und Dominik noch ein wenig weiter
ins Tal hinein wandern.
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Zurück
beim Womo läuft uns das prächtige Hängebauchschwein über den Weg. Zorro ist
sich nicht ganz sicher, ob er Reissaus nehmen oder das borstige Schwein
verbellen soll. Das Schwein zeigt sich alles andere als beeindruckt von Zorros
rumgetanze.. es frisst einfach weiter.
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Es
ist Sonntagabend und Karin und Daniel werden sich morgen auf den Weg nach Hause
machen. Unseren letzten Abend verbringen wir in der Clubhütte der "Golden
Eagles".
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Bene
legt gute Musik auf und wir hören uns unter anderem die Zillertaler
Schürzenjäger an, welche, ganz ehrlich gesagt, gar nicht so übel sind. Vor
allem ein paar rockige Stück gefallen mir wirklich. Aber vielleicht ist es mit
der Musik wie mit dem Wein. Der heimische schmeckt dort am Besten wo er
gedeiht.
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Der Abend wird immer gemütlicher. Natürlich müssen wir uns alle mal an der
Gummigitarre abreagieren. Der Ramazotti, den uns Tanja serviert, hat's in sich.
Miniglas für Miniglas führt er uns schliesslich auf's Tanzparkett! Vielleicht
ist aber auch die tanzlustige Musik von Bene schuld.
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Matthias
und Sebastian, unsere Stellplatznachbarn (beide neu- bzw. wiederangehende
Deltaflieger) tauchen später auch noch auf und lassen die Fetzen fliegen.
Ich weiss zwar nicht mehr so genau, wann wir ins Bett fielen, aber es war spät.
Am andern Tag wachen wir mit einem mittelgrossen Kater auf...:-(
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Da
gibt's nur eins: raus an die frische Luft und sich den Kater rausstrampeln. Wir
packen den Rucksack und marschieren auf die gegenüberliegende Hangseite, nach
Astegg und wieder nach Mayrhofen runter. Die schöne und abwechslungsreiche
Wanderung führt uns über satte blumigen Weiden, ....
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...durch
wunderschöne Fichten- und Lärchenwälder ...
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...mit
Sicht auf die verschneiten Bergspitzen und auf Mayrhofen.
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An
einem schönen Nachmittag mache ich auf der grossen Landewiese, die direkt vor
unserem Womo ist, Aufziehübungen. Mit Dominiks Sigma5 geht das prima. Auch
Dominik schwitzt sich mit Schirm-Spielerein aus.
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Je
stärker der Wind wird, umso verückter werden die Übungen. Die Cracks hüpfen
vor der Clubhütte mit ihren Schirmen herum, wie wenn sie im Sandkasten am
Spielen wären!
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Da
für den nächsten Tag wieder schlechtes Wetter angesagt ist, beschliessen wir,
mit der Bahn auf den Ahorn zu fahren. Zudem wollen wir unsere Dreckwäsche in
die Wäscherei bringen. Darum nehmen wir den Shuttle, der uns allerdings erst
eine Stunde das Zillertal runter und wieder raufchauffiert. Anschliessend stehen
wir nochmals eine halbe Stunde, zusammen mit x Pensionisten in der Schlange für
die Gondelbahn! Ächz, stöhn! Oben geht's leider im gleichen Stil weiter.
Sprich: Rentnermeuten bewegen sich bergwärts! Und wir? Mittendrin!
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Anfangs ist der Himmel noch recht blau und die Bergkette, die rechts des tief
unter uns liegenden Stilluptals in die Höhe ragt präsentiert sich von der
prächtigsten Seite! Wirklich eindrücklich! Schmelzwasser läuft überall die
Hänge und ausgewaschenen Runsen hinunter.
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Wir
marschieren zum Filzenkogel hoch und noch ein Stück beim Kreuz weiter. Nachdem
ein Schild, worauf "nur für Ortskundige und geübte Berggänger
erlaubt" steht, sind wir endlich alleine unterwegs. Sorry, aber die
Bergwelt kann ich unter Massen nicht geniessen. Und so sitzen wir dann am
Endpunkt dieses Weges und jausen während wir die umliegenden Berge bewundern.
Der Himmel macht leider sehr schnell zu.
Wir laufen bald wieder runter und Dominik holt seinen Schirm, den er bei der
Bergstation deponiert hat. Er wird mit dem Schirm und ich mit der Gondel
runterfliegen.
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Am Abend gehen wir mit Bene, Tanja, Matthias und Sebastian Pizza essen. Wir
werden morgen Richtung Pinzgau abreisen und hoffen, dort noch ein wenig besseres
Wetter zu erwischen. Wir verabschieden uns von allen und möchten uns hiermit
noch einmal bei Bene und Tanja für ihre so motivierte Gastfreundschaft
bedanken! Es war cool, das Zillertal kennenzulernen und euch zwei wieder einmal
zu treffen! Jo mai, das nächste Mal dann vielleicht in Castelluccio,
servus!
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Stellplatz: ca. 1km vor Mayrhofen, links im Tal beim
Restaurant Bruggerhof (gelbe Windanzeiger in Wiese)
Klima und Umgebung: fast nur Paraglider, die hier campen, Wandern, Fliegen,
Luftseilbahnen, Dampfbahn und sonst noch jede Menge an Out-door-Angeboten
Infrastruktur: Trinkwasser, Toilette, warme Dusche, Srom (schlicht: alles, was
ein Camperherz begehrt! Allerdings ist es angebracht, sich im Restaurant
Bruggerhof erkenntlich zu zeigen...)
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11. - 13. August 2005, Neukirchen
im Pinzgau
(ca. 30km SW v. Kitzbühel oder ca. 70km O v. Innsbruck)
Wandern und Fliegen im Pinzgau
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Von
Mayrhofen fahren wir zurück bis Zell am Ziller und dann rechts über den
Gerlos-Pass (ca. 1500m). Wir bzw. unser Womo röchelt ganz schön und ich muss ab und zu
die
andauernd neu entstehende Kolonne vorlassen. Die Gegend ist bezaubernd. Schön,
das
zu touristische Zillertal hinter uns zu lassen. Wir queren die Grenze zum
Salzburgerland.
Die Krimmler-Fälle bewundern wir aus der Ferne und fahren tunlichst an den
entsprechend vollen Parkplätzen der Wasserfälle und den Touristenmassen
vorbei.
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In
Neukirchen am Grossvenediger finden wir bei den Sportanlagen einen netten Platz,
um uns für die Nacht hinzustellen. Doch vorher fahren wir noch kurz nach
Hollersbach, wo ein Abendstartplatz ist.
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Zum
Fliegen passt's aber leider nicht. Wir spazieren ein wenig rum, bewundern die
hübschen Speicher und fahren dann zurück zum Stellplatz.
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An anderen Morgen zeigt sich das Wetter wieder einmal nett! Wir fahren mit der
Gondel hoch zum Wildkogel, welcher eine prächtige Panoramasicht auf die
Gebirgskette "Hohe
Tauern" bietet!
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Der
Startplatz ist grosszügig und es heisst beizeiten raus! Der Wind kommt
nähmlich eigentich von hinten und die Leethermik ist nur bis Mittag geeignet
zum Starten.
Dominik präsentiert einen souveränen Start. Er hat weit hinten ausgelegt und
die Starts vorne verlaufen zögerlich. Also zieht er auf, läuft quer über den Platz
an den Schirmen vorbei und geht raus. Hut ab! Das war echt cool!
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Ich
wandere zum eigentlichen Wildkogel und habe dabei einen herrlichen Blick das
Pinzgauertal hinunter. Die Kumuli türmen sich links und rechts im Tal. Heute ist
sicherlich ein Tag, wo man den berühmten Pinzgauer Spaziergang (bekanntes
Streckenfluggebiet) angehen könnte.
Von Zell aus zum Gerlospass und wieder zurück, so an die 80km! Dominik meint,
das sei aber eher ein Bullenritt denn ein Spaziergang. Er fliegt lange und hoch,
hat dann aber genug von der bockigen Thermik und landet auf dem Landeplatz in Neukirchen, nahe unserem
Stellplatz.
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Zwischen der Bergstation und dem Wildkogel liegt ein künstlicher See. Vermutlich dient er im Winter als Eisfeld. Die
weissen Wolken spiegeln sich darin und der eigentlich fade See gewinnt durch den
genialen Spiegeleffekt, den er liefert.
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Der
"Grosse Rettenstein" springt krass aus den umliegenden Bergen. So hoch ist er
gar nicht, nur eben herausragend!
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Oben
am Gipfelkreuz begrüsst ein Pony sämtliche Jausenden! Zorro findet es nicht so
toll, dass ich ihm meine Rüben verfüttere. Erst als er mit mir den Landjäger
teilen darf, ist er mit der Welt wieder zufrieden.
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Am
Abend fahren wir nocheinmal zum Startplatz über Hollersbach. Heute sind ein
paar Leute mehr hier. Dominik fliegt raus, quert das Seitental und fliegt weiter
bis nach Neukirchen. Also quais nach Hause ;-).
Ich sitze noch lange oben und schaue den Starts zu. Auf einmal kehrt der Wind
wieder. D.h. aus dem Seitental fliesst Kaltluft ins Pinzgauertal: Rückenwind!
Gestartet wird trotzdem noch. Das wird lustig denk ich mir. Und tatsächlich. Es
muss ziemlich gerannt werden und einer macht dann sogar einen Heubürzel. Ob er
es später nochmals probiert hat?
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Bei
unserem Stellplatz gibt es einen Weiher, der für Badende hübsch gestaltet
wurde. Das muss man den Österreichern lassen! Geschmack haben sie und Sinn
für's Nette und Herzliche! Auch wenn das Wasser a...kalt ist, nach einer Wanderung
ist es erfrischend.
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Der
nächste Tag ist schon wieder verhangen! Vermaledeiter August! Wir flüchten!
Gen Süden! Über Lienz geht es über den Kreuzbergpass und am Weissensee
vorbei. Von einem Panoramaausguckspunkt kriegen wir einen schönen weiten Blick
auf den langgezogenen See.
In Greifenburg machen wir Mittagshalt. Hier wäre ein weiteres
gutbesuchtes Fluggebiet mit eigenem Fliegercamp. Jede Menge Volk! Die Wolken
türmen sich aber nicht gerade einladend und wir fahren weiter.
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Kurz vor der italienischen Grenze, südwestlich von Villach, finden wir einen
Platz für die Nacht. Mal schauen, ob die Gendarmerie uns hier sein lässt! (Sie
hat uns lassen!)
In guten drei Wochen haben wir einen schönen Teil von Österreich
kennengelernt. Natürlich gäbe es noch einiges mehr zu sehen und zu erfliegen.
Aber der ganze August war so ein leides Wetter, dass wir echte Sehnsucht nach
dem Süden vespüren. Also, ab nach Slowenien!
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Stellplatz in Neukirch: vom Gerlospass her kommend,
kurz vor dem Billa-Laden rechts Richtung Bahnhof abbiegen. Vor der Anlage für
die Eisstockspieler lässt sich's gut stehen - Kies
Klima und Umgebung: Wandern und Fliegen am Wildkogel und in Hollersbach -
Baden
Infrastruktur: nada
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Chronologisch
geht's hier weiter: Reisebericht Slowenien 2005, Teil 1 |